Immer wieder begegnen uns Fragen nach Unterschied zwischen Sieb- und Kohle-Räucherung… wie das denn genau mit dem Weihrauchräuchern funktioniert… und ob der Rauch gefährlich ist.
Bevor wir am 24. Dezember in die Magie und Mystik der Rauhnächte eintauchen, möchte ich  den „Ersträucherern“ ein paar Hinweise zum Räuchern mit auf den Weg geben.

Duftstoffe in jeder Form sind seit Jahrtausenden sinnliche und medizinische Wegbegleiter der Menschen. Ob im Orient, Asien, in der altamerikanischen Welt oder in Europa…. in Tempeln, Kirchen oder Häusern… zum Meditieren, Desinfizieren, Aromatisieren oder den Göttern huldigen… Räucherstoffe sind tief in fast allen Kulturen verwurzelt. Klassische Räucherstoffe sind Weihrauch, Myrrhe, Salbei und Sandelholz.

Hier erstmal noch ein kleiner Überblick, was du zum Räuchern benötigst:
– Zum Einen ist dies eine feuerfeste Schale. Dies können spezielle Räuchergefäße, Räucherpfannen, Keramik- oder Tonschalen sein. Das Räuchergefäß steht im Mittelpunkt all der Zeremonien… wählt also eines, an dem du dich wirklich erfreust.
– Des Weiteren benötigst du Räuchersand und spezielle Räucherkohle (manchem auch als Shisha-Kohle bekannt). Achtet hier auf hochwertige Kohle, die angenehm riecht und nicht so stark raucht. Die Kohle wird im Räuchergefäß auf etwas Sand gelegt, zum Einen zum besseren Belüften der Kohle, zum Anderen, zum Schutz des Räuchergefäßes. Vielleicht hast du auch von deinem letzten Urlaub am Meer noch etwas Sand da? Diesen bitte vorher mal kurz im Backofen hoch erhitzen, damit evtl. Restfeuchte nicht Euer Räucherritual zerstört. Ansonsten gibt es auch Räuchersand im Fachhandel.
– An Räucherzutaten gibt es eine reiche Auswahl. Wenn du selbst gesammelte und getrocknete Kräuter, Harze und Hölzer verräuchert, benötigst du noch einen Mörser zum Zerkleinern.
– Der schnelle Weg ist, fertige Räuchermischungen zu verwenden. Diese gibt es zu allen Themen, auch zu den Raihnächten, aus meist 3 bis 5 Kräutern und Harzen gemischt. Je nach Hersteller sind diese mal mehr auf einheimischer Kräuterbasis hergestellt, oder es wurden außereuropäische bekannte Räuchermaterialen gemixt.

Du hast nun deine Grundausstattung vor dir und dir ein bisschen Zeit organisiert?  Dann geht es jetzt los…


1. Räuchern mit Kohle
=> ideal zum Räuchern von Harzen, wie Weihrauch und von Räuchermischungen mit hohem Harzanteil
Eine Räucherschale wird mit trockenem Räuchersand gefüllt und auf eine feuerfeste Unterlage gestellt. Die Räucherschale kann aus Ton, Keramik, Messing, Kupfer oder Edelstahl sein – das ist ganz deinem Geschmack überlassen.
Die Räucherkohle (6) – eine spezielle selbstzündende Kohle mit Magnesium, wird mit einer Kupferzange (5) seitlich über einer Kerzenflamme entzündet. Sie beginnt zu knistern und es läuft ein Glutfunke durch die Kohle. Erst wenn der Funke durch die halbe Kohle gelaufen ist, wird sie auf den Sand gelegt. Warte mit dem Räucherwerk, bis die Kohle sich ganz entzündet hat und komplett mit einer weiß-grauen Aschenschicht überzogen ist – auch in der Mitte! Das kann durchaus 10-15 Minuten dauern. Die Kohletabletten glühen je nach Größe 30 bis 60 Minuten. Wird das Räucherwerk zu früh auf die Kohle gelegt, besteht die Gefahr, dass die Glut erstickt und im Zweifelsfalle gar nichts passiert…

Hat die Kohle eine durchgehende Ascheschicht, kannst du eine Prise deines Räucherwerk mit einem kleinen Kupfer-Räucherlöffel, einem Teelöffel oder den Fingerspitzen darauf streuen. Sofort beginnt das Räucherwerk zu verglühen und Rauch steigt auf. Diesen kannst du mit einer Feder oder einem Fächer im Raum verteilen. Sobald es anfängt, angebrannt zu riechen (nach ca. 3-6 Minuten) streichst du mit einem Löffel oder Messer die  verkohlten Kräuter und Harze von der Kohle und streust Neues auf.

Als Räucherwerk eignen sich Harze, wie Weihrauch, Myrrhe, Benzoe, Copal oder Styrax. Auch kann man fast alle Kräuter, Hölzer und Gewürze zum Räuchern verwenden. Mit Harzen vermischt werden sie zu hervorragenden Aromagebern.  
Je nach deinem Ansinnen, läufst du z.B. zum energetischen Reinigen von Räumen mit dem Räuchergefäß (hier sind ein Pokal (3) oder eine Räucherpfanne (1) ideal) durch die Räume und verteilst mit einer Feder (8) den Rauch im Raum und an den Wänden. Für ein persönliches Ritual oder zum Erlangen von Ideen oder Visionen, setzt du die Räucherschale auf einer feuerfesten Unterlage vor dir ab. Eine einfache Räucherung dauert zwischen 10 und 20 Minuten.

Nach Beendigung deines Rituals löschst du die Kohle mit Wasser oder Sand oder du wartest bis sie erkaltet und du sie entsorgen kannst.

2. Räuchern mit einem Teelicht-Stövchen (2) mit Drahtsieb
=> ideal zum schonenden Räuchern von Kräutern

Möchte man nur Kräuter, Hölzer und Gewürze verräuchern ist dies eine schöne unaufdringliche Räucheralternative zur Kohle-Räucherung. Auf dem Sieb (2) wird durch ein darunter stehendes Teelicht ohne große Rauchentwicklung schnell und unkompliziert Räucherwerk verduftet. Diese Methode bietet sich in kleinen Räumen oder auch im Büro an. Bei der Auswahl des Stövchen ist auf ein ausgewogener Abstand zwischen Teelicht und Sieb zu achten… zu nah, verbrennt es sofort, ist der Abstand zu groß, passiert nix 😉.
Harze verkleben das Sieb und sind deshalb für diese Räuchermethode weniger geeignet. Wer dennoch diese raucharme Praktik bevorzugt, kann sich mit einem kleinen Stück Alufolie behelfen. Diese wird auf das Sieb gelegt, die Harze darauf. Dadurch wird das Sieb geschützt und herabtropfendes Harz vermieden.
Zum Räuchern gibst du eine kleine Menge deiner gewünschten und im Mörser (4) klein geriebenen Kräuter, Hölzer, Samenkörner und Gewürze auf das Sieb. Auch hier steigt sehr schnell der Rauch auf. Auch dieses Räuchergut muss, sobald es verbrannt riecht, mit einem Messer o.ä. abgestrichen werden, um wieder frisches Räucherwerk nachlegen zu können.

3. Räuchern mit Kräuterbündeln (7)
Einige Kräuter kann man sehr gut zu kleinen Bällchen formen oder zu Bündeln (7) zusammenbinden. Dies sind z.B. Salbei, Beifuss und Wermut. Diese eignen auch auch hervorragend zum Reinigen von Räumen. Die Kräuterbällchen werden in ein feuerfestes Räuchergefäß gelegt und entzündet. durch stetige Luftzufuhr mit einer Feder glüht das Kraut dann vor sich hin. Kräuterbündel glühen für gewöhnlich recht langsam durch, so dass man sie auch gut in der Hand halten kann und mit ihnen durch die Räume schreitet. Zum Löschen werden die Kräuter mit Sand bedeckt oder mit Wasser übergossen.

Was die passende Räuchermethode für dich ist, findest du am Besten beim Probieren raus. Und wenn man seine persönlichen Lieblingswerkzeuge herausgefunden hat, lohnt sich dann auch das Invest in eine hochwertige Ausstattung.

Und du darfst dir sicher sein… egal welcher Weg dein Rauchweg ist… zu beobachten, wie die feste Materie des getrockneten Pflanzenwerk sich in Rauch und reine Asche transformiert, zieht auch deine Seele mit!

© Text & Foto: Annett Hering

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